Donnerstag, 6. Oktober 2016

Württembergischer Weinwanderweg Teil 4

Ist ja schon eine Weile her - aber die Eindrücke des Weinwanderweges gehen mir immer noch nach. Teil 3 endete in Bönnigheim - und es ist eigentlich ungerecht, so viele gute Namen auszulassen, aber wir konnten nicht alle Winzer am Weinwanderweg besuchen. Zudem ist die nächste Strecke durch sehr stark besiedeltes Gebiet und da läuft es sich nicht gut - also geht es mit dem Auto nach Winterbach - hier ist wieder einer meiner Lieblingswinzer. 

Zwei der drei Riesen, im Hintergrund Schnoitt

Wir beginnen den Tag
im Weingut Ellwanger und kaufen bei der Gelegenheit gerne für unsere Weinkarte im Hotel Prinz-Luitpold-Bad. Der Nikodemus ist einfach ein Wein, der sich meiner Meinung nach vor keinem internationalen Vergleich verstecken muss. Sensationell. Wunderbar auch der Zweigelt und all die anderen Köstlichkeiten. Das Weingut hat eine lange Tradition und die Winzer sind (wie Winzer so oft sind) sehr gesellige und sympatische Menschen.

Mann, sind wir fotogen! 

Der Keller aber auch!

Von Winterbach geht es wieder einmal beschwingt weiter - diesmal durch das Pfaffenholz (keine gesehen) mit netten Ausblickens ins Remstal und einer erfrischenden Quelle geht es zu den "Drei Riesen" zwischen Schnait (sprich Schnoitt) und Beutelsbach. Sehr schön.

Wir kürzen durch die Weinberge ab und eilen nach Fellbach zum nächsten Lieblingswinzer. Dieser ist aber der allerliebste und für mich beste aller Winzer - das Weingut der Familie Aldinger.  Mit dem Senior Gerhard Aldinger hat alles angefangen: meine liebe zum deutschen Wein, mein eigener kleiner Weinberg, diese Fußreise. Er wurde ein guter Freund. Sein Sohn Gert Aldinger, ein Winzer von Format holt uns an der Grenze von Fellbach ab, da wir langsamer vorwärts kamen als gedacht. 

Mit Gert Aldinger am "Aldinger Bänkchen"

Dafür kriegen wir eine sagenhafte Führung durch den Weinberg und das Weingut und probieren uns durch das große und vorzügliche Sortiment. In diesem Jahr (das war 2014 - ok, man kann schneller bloggen, muss aber nicht ...) kam der Trollinger Sine auf den Markt - ohne Zusatzstoffe jeglicher Art - und dieser Jahrgang war vorzüglich. Und der Lemberger erst (Bergmandel - heute Marienglas) ist einer meiner Lieblingsweine. In allen Bereichen wird hier höchste Qualität produziert: Riesling, Sauvignon Blanc, Cuvée C (eine Cabernet Cuvée), Merlot und Spätburgunder. Ja, das ist eine bloggerische Verneigung vor dieser Meisterleistung. 

Fassmacher, Landwirte und Winzer - das waren die Aldingers über viele, viele Generationen

Später treffen wir Gerhard Aldinger, der uns fürstlich in den Gasthof zum Ochsen mit eigener Metzgerei einlädt. Hier gibt es leckeres Kalbsherz und drei Jahre Lemberger. Es reift der Gedanke, dass der Lemberger oft nicht genug reift - ich werde ein 5-Jahres Lager Lemberger anlegen und dann eine Spezialweinkarte oder Veranstaltung machen. Ha! Das wird ein Fest.

Kalbsherz mit einer Vertikalverkostung 3 Jahre Lemberger großes Gewächs im Gasthof zum Ochsen in Kernen-Stetten

Der Abend mit meinem Freund Gerhard war heiter und begleitet von guten Gesprächen. Diesen Februar (2016) hat der große Winzer seinen Weinberg für immer verlassen. Ich bin ihm unendlich dankbar für alles und denke bei jedem Glas Wein ein bisschen an ihn.

Viele, brave Gäste wünscht
Armin Gross



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